19. März 2008 (20:00 Uhr – Horns Erben)

Zu Gast am 19. März 2008 war der Germanist Heribert Tommek von der Universität Regensburg. Er widmet sich der bisher zu Unrecht als unproduktiv und von Armut und Trinkgelagen bestimmt betrachteten Schaffensperiode des Sturm und Drang-Literaten Jacob Michael Reinhold Lenz in Moskau. Die Süddeutsche Zeitung nennt die Moskauer Schriften und Briefe von J.M.R. Lenz (Weidler-Verlag, Wien 2007) ein „Ereignis“. Denn: „Dies ist das erste Gesamtportrait des Moskauer Lenz und der Welt, in der er lebte (…) Der Moskauer Lenz ist in die Literatur zurückgekehrt“. Tommek hat erstmals die Briefe, Gedichte, Prosa und gesellschaftspolitischen Programmschriften des Dramatikers, der immer im Schatten Goethes stand, zugänglich gemacht und verortet Lenz auf dem Hintergrund der Bourdieuschen Feldtheorie im Gesellschafts- und Literatursystem seiner Zeit.