13. November 2013 (20:00 Uhr – Horns Erben)

Sind die Ossis ’symbolische Ausländer’? Ja, was meint das überhaupt? Fremde im eigenen Land? Oder Deutsche 2. Klasse? – Rebecca Pates geht dieser Frage in dem von ihr herausgegebenen Sammelband Der Ossi. Mikropolitische Studien über einen symbolischen Ausländer nach. Die Autoren untersuchen, aufgrund welcher Strategien die Konstruktion ‚Ossi’ entstanden ist und immer wieder bemüht wird. Das Bild vom Ostdeutschen changiert dabei zwischen Prädikaten wie ‚selber schuld’ und ‚armer Ossi’ als Produkt des sozialistischen Gesellschaftssystems sowie dem unterschwelligen Bedürfnis der ‚Wessis’ nach Veränderbarkeit von Gesellschaft in Begriffen wie ‚Umbruchskompetenz’, die dem ‚Ossi’ in besonderer Weise zugeschrieben wird. – Rebecca Pates lehrt Politikwissenschaften an der Universität Leipzig. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Politische Anthropologie, Staats-Theorien und Genderorganisation.