Markus Schroer: Leben und Überleben im Anthropozän

Markus Schroer: Leben und Überleben im Anthropozän

08. Februar 2023 (20:00 Uhr – Café Alibi)

Der Begriff des Anthropozäns steht nicht nur für ein neues geologisches Zeitalter, sondern für eine umfassende Infragestellung des bisherigen Selbstverständnisses des Menschen und seiner bisherigen Auffassung von Natur, Kultur und Gesellschaft. Wir sprechen mit dem Soziologen Marcus Schroer über die Konsequenzen, die daraus für das soziologische Denken und Forschen erwachsen, dass traditionell vor allem um die menschlichen Beziehungen kreist. Sein Buch Geosoziologie untersucht unter Rückgriff auf klassische und aktuelle Texte, wie Böden, Steine, Berge, Meere, Pflanzen, Tiere und Menschen in wechselnden Nachbarschafts-, Konkurrenz- und Kooperationsbeziehungen die Erde als Raum des Lebens gestalten und was dies für den Kampf um unseren Planeten bedeutet.

Moderation: Uta Karstein und Thomas Schmidt-Lux

Ulrich Johannes Schneider: Mit Foucault im Hörsaal

Ulrich Johannes Schneider: Mit Foucault im Hörsaal

18. Januar 2023 (20:00 Uhr – Café Alibi)

Im Hörsaal zeigt sich das europäische Philosophieren jederzeit mündlich und beweglich. Viele pilgerten zwischen 1970 und 1984 nach Paris, wo Michel Foucault dreizehn umfangreiche Vorlesungen hielt. Sein Publikum erstaunte vor dem Wechsel an Themen, Texten und Bildern. Ulrich Johannes Schneider war damals nicht nur live dabei, sondern hat sich jüngst durch die publizierten Transkriptionen aller 150 Vorlesungsstunden durchgearbeitet. Entstanden ist sein Essay „Foucault im Hörsaal“. Wir fragten nach, was er in den mündlichen Vorträgen des Franzosen gefunden hat und ob dort ein anderer Foucault zu entdecken ist, als in dessen Büchern.

Moderation: Annika Schadewaldt und Christian Lamp

Harald Strohm: Jesus aus dem Iran

Harald Strohm: Jesus aus dem Iran

07. Dezember 2022 (20:00 Uhr – Café Alibi)

Bis auf Inseln wie den Buddhismus und Zarathustrismus ist die religiöse Welt des antiken Indiens und Irans noch immer wissenschaftliches Brachland – obwohl sich sowohl die griechische und römische, als auch die jüdische und christliche Religionsgeschichte doch nur in Wechselwirkung mit ihr entwickelt haben kann. Harald Strohm hat in seinem neuesten Buch „Jesus und das Somaopfer“ der Vorgeschichte des Christentums insbesondere im alten Iran nachgespürt und Parallelen aufgedeckt. Wir fragten nach, wie die christliche Religion auf Traditionen aus dem Raum des heutigen Irans aufbaut.

Moderation: Marit Heuß und Ringo Rösener