11. Januar 2017 (20:00 Uhr – Café Alibi)

Lässt sich moderne Machtausübung überhaupt noch begreifen, ohne auch auf die Ökonomisierung des Regierens zu verweisen? Joseph Vogl jedenfalls vertritt in seinem Buch „Der Souveränitätseffekt“ die These, dass sich im modernen Finanzwesen ein Machttypus entwickelt, der oft jenseits demokratischer Entscheidungsprozesse agiert. Vielmehr intensiviert sich die wechselseitige Abhängigkeit von Machtausübung und Kapitalakkumulation seit 300 Jahren derart, dass man inzwischen von einer vierten Gewalt reden muss. Wir fragen nach, warum souveräne Befugnisse der Politik überhaupt in die Finanzsphäre abwandern konnten und wie die unheilige Allianz von Politik und Kapital auf die Geschicke ganzer Staaten zurückschlägt.