11. Februar 2009 (20:00 Uhr – Horns Erben)

Am 11. Februar 2009 war der Mittelalterhistoriker Valentin Groebner aus Luzern zu Gast im Thomasius-Club. In seinem durchweg gelobten Buch Das Mittelalter hört nicht auf. Über historisches Erzählen nähert er sich dem Mythos Mittelalter im Spiegel seiner Erforscher. Das Mittelalter sei „ein Reservoir für unsere Wünsche, vor allem jedoch für die Bedürfnisse nach einem ganz anderen, ursprünglichen und authentischen Leben“ und werde immer wieder „neu inszeniert … als bedrohlich verlockender Rückspiegel“ deutet der Klappentext des Buches an. Von diesem Ausgangspunkt analysiert seine Kollegen, die Mittelalterhistoriker, und stellt Bezüge zur Gegenwart her: „Mittelaltergeschichte handelt immer von der Gegenwart ihrer Erforscher“. Für diese Herangehensweise erntete er von den Rezensenten nur Anerkennung und darüber hinaus großes Lob für seinen pointierten Schreibstil: Groebner gehöre zu „jener seltenen Spezies, die einen Zusammenhang zwischen Wissenschaft und Leben herstellen kann“ (FAZ).