11. Dezember 2013 (20:00 Uhr – Horns Erben)

Permanent wird unsere Aufmerksamkeit von Bildern und Geräuschen absorbiert. Die Gesellschaft ist an einer Schwundstufe der Konzentration angekommen. Christoph Türcke geht diesem Problem philosophisch nach. Er widmet dem Phänomen des Hyperaktiven eine „Streitschrift“. Zentrale These: Das massiv auftretende Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom lässt sich ohne einen umfassenden Blick auf unsere Kultur insgesamt nicht angemessen verstehen. Denn nicht nur Kinder, sondern wir alle leben in einer aufmerksamkeitsgestörten Kultur. Die Macht insbesondere der filmischen Bilder, ihr hohes Tempo und ihr Mangel an festen Wiederholungsstrukturen macht laut Türcke die Gesellschaft hypernervös. Dieser Veränderung will der Leipziger Philosoph auf andere Weise als medikamentös begegnen. Statt Ritalin schlägt Türcke ein neues Schulfach vor: Ritualkunde.