17. Oktober 2007 (20:00 Uhr – Horns Erben)

Zu Gast im Thomasius Club am 17. Oktober 2007 war der Professor für Ethik, Politik und Rhetorik in Leipzig Ulrich Bröckling. Der überwiegend zu Sozial- und Selbsttechnologien forschende Soziologe hat in seinem Buch „Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform“ (Frankfurt am Main 2007) das Leit- und Schreckbild des kategorischen Imperativs der Gegenwart „Handle unternehmerisch!“ analysiert. Darin zeigt er aber auf, wie das Diktat der fortwährenden Selbstoptimierung in uns wirkt und gleichzeitig durch die Angst vor dem Scheitern das Individuum traumatisiert. Bröckling formuliert diese Ambivalenz als Gesellschaftsdiagnose – und wagt so den Spagat zwischen politischer Philosophie und den politischen Verhältnissen der Gegenwart.